Donnerstag, 27. Dezember 2012

Wortdings12: Mein persönliches Wort 2012

Durch die Wortweide kam ich im letzten Jahr auf die Idee, mein persönliches Wort des Jahres zu wählen. Und das will ich nun für 2012 wieder tun. 


Wörter des Jahres gibt es inzwischen viele und dank des Trivia-Faktors verbreiten sie sich über Twitter, Facebook und Co. auch immer weiter. Sie huschen durch meine Wahrnehmung und sind genau so schnell verschwunden. Aber was könnte meine vergangenen 12 Monate mit einer Überschrift versehen? Was wurde viel benutzt oder erhielt eine signifikant andere Bedeutung als vor 2012?

Ich küre: trubelig

Montag, 24. Dezember 2012

Der 24 Dezember...

Euch allen frohe Weihnachten!

Am Ostseestrand beim Leuchtturm zu Bülk.
Und wer schon immer mal seine Spuren im Schnee hinterlassen wollte, dem empfehle ich heute diese Seite. Entschleunigung statt Beschleunigung. ;)

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Mittwochs-Rezi: Daughter of Smoke and Bone von Laini Taylor

5 von 5 Eselsohren
-gelesen von Julia Nachtmann -

Das Cover sieht aus wie eines der hundert Teenie-liebt-Fabelwesen-Bücher, die seit Meyers "Bis(s)"-Büchern den Markt fluten. Sucht man die Autorin Laini Taylor im Internet, findet man eine junge Frau mit pinkfarbenen Haaren. Zu allem Überfluss ist der Titel des deutschen Buches auch noch in Englisch gehalten. Ganz ehrlich? Ich wäre an diesem Buch vorbeigegangen.

Quelle: Amazon und Audible 

Als Hörbuch bekam ich es von einer Freundin geschenkt. Mit den Worten "Das wird dir gefallen, das ist genau deine Schiene, richtig schön." und da ich viel mit der Bahn unterwegs war, habe ich es eben angefangen.

Und sie hatte recht: Eine sympatische Heldin. Kunst. Prag. Mythische Monster. Engel. Epische Schlachtfelder. Schauspieler. Basare. Puppenspieler. - Gelesen von einer mitreißenden, einfühlsamen Stimme. Kurz: Oh ja!

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Mittwochs-Rezi: Smaragdgrün von Kerstin Gier

2 von 5 Eselsohren

Letzter Teil der Edelstein-Trilogie, die dank der Lieblingsbücher-Challenge gelesen habe. Urteil?

Tapfer gekämpft, aber leider verloren. Kerstin Gier hatte mit Rubinrot und Saphirblau meine Erwartungen an ein Zeitreise-Konstrukt mit Schmackes und Intelligenz geweckt. Aber statt eine geniale Auflösung zu bringen, lässt sie eine vielversprechende Story zu einem Teenie-Liebesroman mit ein bisschen Zeitreise-Chichi versanden. Schade, denn erzählen kann sie mitreißend und lebendig.

Hätte ich die Trilogie im Ganzen rezensiert, wäre maximal ein Eselsohr herausgesprungen. Ich würde nicht extra auf die Reihe aufmerksam machen, denn so ein Rohrkrepierer ist total unbefriedigend und es wirklich genug gute Bücher auf dem Markt.



Das zweite Eselsohr für den dritten Band ist dem Unterhaltungswert geschuldet. Die Figuren bleiben (zumindest bis zum letzten Drittel von Smaragdgrün) lebensecht und die Handlung schwungvoll. Wer die ersten beiden Bücher gelesen hat, kann natürlich auch das letzte lesen. Die fälligen Antworten und Auflösungen bleibt die Autorin aber schuldig.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Mittwochs-Rezi: Saphirblau von Kerstin Gier

4 von 5 Eselsohren

Weiter geht es mit der Trilogie "Liebe geht durch alle Zeiten", die ich dank der Lieblingsbücherchallenge angefangen hatte. Saphirblau ist kein eigenständiges Buch. Wer eines der drei Bücher lesen möchte, muss mit Band eins anfangen und wen die Geschichte packt, der braucht Band zwei und drei zwingend. - Ganz nach dem Herr-Der-Ringe-Trilogie-Prinzip.

Da ich von Rubinrot angetan war, ließ ich mich eben auch von Saphirblau fesseln. Der zweite Teil fällt in der Qualität zum Glück nicht ab, sondern fächert die Intrigen und die Details weiter auf, lässt den Leser tiefer in Gewndolyns neues Leben eintauchen. Er steckt - wie übrigens schon Band ein - voller Witz, Sarkasmus und cleveren Dialogen. Weiterlesen.


Mittwoch, 28. November 2012

Mittwochs-Rezi: Rubinrot von Kerstin Gier

4 von 5 Eselsohren

Außen eine Mischung aus Scherenschnitt, Fantasy, Historienkulisse und Zucker-Pastelltönen. Der Titel ein gedoppeltes Adjektiv. Eine All-Age-Trilogie.

Eigentlich gute Gründe, schreiend davonzulaufen - aber seit ich das Buch bei einer Freundin im Regal fand (deren Buchgeschmack ich vertraue) schielte ich mit gewisser Faszination auf Kerstin Giers Bücher - als sie dann in der Lieblingsbücherchallenge auftauchten, war die Entscheidung gefallen: Leihen und Lesen.

Ich bekam eine originell gemischte Story aus den Teilen, die im Cover und im Klappentext anklingen - doch so gefällig geschrieben und (bisher) so schön konstruiert, dass es eine Freude war, Rubinrot zu lesen.


Dienstag, 20. November 2012

Von Sprintern und Langstreckenläufern

Ich bin ein Sprinter.
Generell gesprochen. Nicht, dass ich auf der Aschebahn den Weltrekorden hinterherlaufe (im Leben nicht!) - ich meine das im übertragenen Sinn. Früher hat mich das unglaublich gestört. Ich wäre lieber ein Langstreckenläufer gewesen. Heute mag ich den Sprinter in mir und plane für ihn mit. Meistens.

Schnell von A nach B und dann erstmal Pause.

Blogbeiträge auf Halde zu schreiben gehört zum Beispiel dazu. Aber das klappt nicht immer. Manchmal ist das Leben einfach zu spannend und zu neu und fast beinahe zu kurz. Und deswegen war es hier fast zwei Monate komplett still.

Aber ich gelobe Besserung und bald wird es hier wieder neue Beiträge zu lesen geben. Wer mag, kann sich jetzt erstmal die Theorie mit den Sprintern und Langstreckenläufern von mir erklären lassen.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Mittwochs-Rezi: Literatur! Eine Reise durch die Welt der Bücher

4 von 5 Eselsohren

"Kindler karrikiert" so würde ich dieses Buch untertiteln - es hätte auch gut in die Reihe "Für Dummies" gepasst. Dann aber hätte man den Look vollkommen ändern müssen und ein Großteil des Charmes wäre verloren gegangen. Denn der Inhalt hält, was die Optik verspricht: eine liebevoll überzeichnete Charakterisierung der Weltliteratur.


Dieser schöne Band aus der Cadeau-Reihe von Hoffman und Campe ist tatsächlich für alle, die hinter das Wort "Literatur" gern ein Rufzeichen gesetzt sehen -  und der Umkehrschluss stimmt auch: Wem das Rufzeichen auf dem Cover schon zu viel ist, der wird auch den Stil des Inhalts nicht genießen können.

Montag, 1. Oktober 2012

Challenge-Exkurs: Fünf Bücher


Die Lieblingsbücher-Challenge läuft. Von Juli 2012 bis Juni 2013 will ich mindestens 12 Bücher der "100 neuen Lieblingsbücher" lesen, die 2011 auf Sabrinas Buchwelt veröffentlicht wurde. Viel schöner als alle Kanons finde ich die Aktion "Fünf Bücher". Was sich dahinter verbirgt, erklären die Macher selbst sehr schön:
Wir glauben, dass jeder (mindestens!) fünf Bücher hat, die er nie wieder hergeben würde. Es sind Bücher, die uns aus irgend einem Grund viel bedeuten, vielleicht weil sie uns nachhaltig geprägt, besonders berührt oder sogar verändert haben, vielleicht aber auch, weil wir uns durch sie an etwas Besonderes erinnern. Um diese „besonderen“ Bücher geht es bei “Fünf Bücher”.
Der Gedanke ist bestechend. Stimmt das? Ich habe es mir lange durch den Kopf gehen lassen und tatsächlich ein paar gefunden.
  • Die Hummerklippen-Geschichten
  • Die Volks- und Hausmärchen 
  • Das große Balladenbuch
  • Mein Liliy-Lux-Notizbuch
  • Bille und Zottel. Meine Gesamtausgabe 
Warum gerade diese? Aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Dienstag, 18. September 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 156 - Im Netz des Drachen

5 von 5 Eselsohren

Die drei Detektive und aktuelle Computertechnik? Ob das gut geht? Erinnere ich mich an die Computerviren, Codename Cobra oder Vampir im Internet, möchte ich "Nein!" sagen. Plots auf technischem Halbwissen aufzubauen und dann mit leider bemüht fortbildener Action zu übersättigen ist das Rezept für unfreiwillig komische Folgen. Andererseits Funktionierte "DDF meets neue Kommunikation" in Folgen wie Hexenhandy oder Spuk im Netz ganz wunderbar. Nun also ein Online-Multiplayer-Setting. Oha.


Zum Glück erinnert die Handlung nur in den Grundrissen an Vampir im Internet. Statt eines bemühten Plots, dass über die EDV- und Technik schulmeistert, werden hier viele Fakten zum Thema Onlinegaming einfach vorausgesetzt oder aber geschickt erklärend eingeflochten. Danke. Anstatt also Trivia in Dialoge zu packen, hat sich Sonnleitner auf ein vernünftiges Script konzentriert und liefert eine rundum stimmige Story. Mehr davon!

Samstag, 8. September 2012

Mein Kangoo: Stufe 3 - Klappe, die zweite.

Der handfeste Ausbau meines Kangoos zum Hochdachkombi-Camper brauchte neben etwas Geld vor allem einen vernünftigen Plan und Zeit. Um nicht ungeduldig zu werden, gönnte ich mir im Saisonausverkauf 2011 ein "echtes Heckklappenzelt" und bin damit inzwischen recht zurfrieden.



Mittwoch, 5. September 2012

Mittwochs-Rezi: Die Tribute von Panem von Suzanne Collins

3 von 5 Eselsohren

Endlich hab ich sie gelesen, die viel gelobte und hoch gehypte Geschichte um Katniss und ihre Welt Panem. Und wer ist schuld? Nicht der Kinofilm, den ich partout erst nach der Lektüre angehen wollte, nicht die Bestseller!-schreienden Stapel in den Buchhandlungen, sondern die Lieblingsbücher-Challenge. *knicks*

Die Trilogie war eine klasse Sommerlektüre - eindeutig für Teenager geschrieben und zwischen Adventure, Dreiecksbeziehung, Coming-of-age und Dystopie balancierend. Der Schreibstil von Frau Collins ist für die Kombination "Buch-Liege-Britzelgetränk" hervorragend geeignet. - Ob so ein "fluffiger" Stil allerdings dem ernsten und komplexen Thema einer Dystopie gerecht wird, wage ich anzuzweifeln. Den ersten Kontakt zu diesem Genre mag es erleichtern, aber für meinen Geschmack hat Collins um der Action willen zu sehr an der inneren Logik gespart.


Ich las die Hardcover-Ausgabe im Schuber und war in 3 Tagen durch. Die einzelnen Bände fügen sich zu einem Gesellschaftsszenario zusammen, das ein merkwürdiger Mix aus verstaubt-industrialisierter und mediengläubig-mangamäßiger Zukunftsvision ist.

Während Band eins noch sehr furios wirkt, macht Band zwei einen Schema-F-Eindruck, Band drei schließlich offenbart, dass die Autorin von ihrem eigenen Setting etwas überfordert wurde. Ihre Vision einer postapokalyptischen Gesellschaft entwickelt sie nur im Ansatz und ohne echte philosophische Dimension. Ein weniger bedeutungsschwangeres Szenario hätte dem Plot gut zu Gesicht gestanden, denn die Figuren und der Stil sind bestechend sympatisch.

Samstag, 1. September 2012

Challenge-Exkurs: Kanon-Schweinereien

Über die Lieblingsbücher-Challenge bin ich mal wieder auf das Thema der Empfehlungslisten gestoßen worden. Und bin prompt über meinen Widerwillen gegen die Forderung nach geadelten Büchern gestolpert. Bevor ich aber in fruchtlose Grübelei verfalle, lasse ich euch einfach dran teilhaben. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ja ähnlich.

Der Ruf nach der Definition "guter Bücher" ist meiner Erfahrung nach so unzerstörbar wie ermüdend. Während totalitäre Systeme den Negativ-Kanon (oder auch die schwarzen Listen) pflegen und Ungeliebtes gerne mal verbrennen, haben Feuilletonisten, Lehrer, und "Literaturprofis" den positiven Kanon als Instrument gewählt - und scheinen uns vorzuschreiben, was gute und was schlechte Bücher sind.


Aber das ist ja gewünschtes Ziel des Spiels. Wir wollen verbindliche Merkmale, die uns als Mitglied einer Gruppe ausweisen:  Drin oder draußen - ja oder nein - klug oder dumm. "Wenn Sie diese 100 Bücher gelesen haben, sind sie besonders gebildet. - Also los." Aber so einfach, wie es scheint, ist es natürlich nicht.

Mittwoch, 29. August 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 155 - und der Meister des Todes

4 von 5

Kari Erlhoff, die Sechste! Die Autorin haut ja eine Folge nach der anderen raus und so langsam beschleicht mich der Verdacht, dass ich ihre Geschichten mal in Buchform lesen sollte. Sie scheinen immer sehr komplex angelegt zu sein - vielleicht zu komplex für ein Hörspiel?


Die 155. Folge jedenfalls unterhielt mich mit einer vielversprechenden Grundidee, netten Quer- und Nostalgieverweisen und einem durchaus logischen sowie spannenden Plot. Andererseits irritierte sie mich jedoch mit reichlich im Ansatz verebbendem Grusel und einer unnötig dichten Personaldecke. Wie schon in der letzten Folge von Erlhoff halten sich hier also die "Yey!"-Momente und die "WTF?!"-Momente die Waage.

Die Story ist jedoch logischer als in der "Botschaft aus der Unterwelt" und das Setting besticht. Grund genug, dass diese Folge bereits mehrfach im Player lag. Hörenswert.

Mittwoch, 22. August 2012

Mittwochs-Rezi: Das Buch, in dem die Welt verschwand von Wolfram Fleischhauer

5 von 5 Eselsohren

"Es gibt nur ein Davor und ein Danach. Kein Dazwischen. 
Und vor allem: kein Zurück." 

Seit der Titel auf den Markt kam, stand "Das Buch, in dem die Welt verschwand" immer mal wieder auf meinen Kauf-, Wunsch-, Tauschlisten - doch nie ganz oben, denn ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Der Titel klingt philosophisch - der Klappentext eher nach Krimi. Jetzt kam es über meine Eltern in meinen Besitz, die es als Krimi gekauft und dann als "schrecklich verkopft und langatmig" beiseite gelegt hatten.


Ich nahm es auf, las es skeptisch und löse auf: Die Rahmenhandlung kommt als Krimi daher, doch der Kern des Buches ist die Lust an der philosophischen Weltbetrachtung.

Freitag, 17. August 2012

Mein Kangoo: Stufe 2 - Profi der Provisorien

Nach den ersten puristischen Übernachtungen im Kangoo im ersten Sommer, fanden sich für die Saison 2012 nach und nach Komfort-Ergänzungen für mein "Projekt Camper" ein. Ein Heckklappenzelt, mehr Stauraum, einfachere Verdunkelung. Von einem "Zelt auf Rädern" entwickelte sich der Hochdachkombi langsam in ein improvisiertes Camping-Schlafmobil.

Vollgeladen auf zum Camp-Wochenende

Mittwoch, 15. August 2012

Mittwochs-Rezi: Die Gilde der schwarzen Magier von Trudi Canavan

3 von 5 Eselsohren

Viele haben mir erzählt, ich müsse diese Trilogie unbedingt lesen. Die Cover mit der Robengestalt haben mich allerdings nie wirklich angezogen und so wurde das Ausleihen oder Kaufen immer wieder verschoben. Im Urlaub kam ich dann bei einer Freundin an den ersten Band als Hörbuch. Offensichtlich (zu) stark gekürzt, motivierte er mich, für Band 2 und 3 auf die Bücher umzusteigen. Ich wurde mit guter Unterhaltung belohnt.


Trudi Canavan erfindet zwar nicht das Genre neu und greift auch sehr oft auf etablierte Stereotypen zurück, doch schreibt sie wirklich schön zu lesende und gut durchkonstruierte Bücher.

In einer mittelalterlichen Welt begleiten wir Sonea, ein Mädchen aus den Slums, bei ihrer Ausbildung zur Magierin. Missverständnisse, Intrigen, Standesdünkel und eine bedrohliche Verschwörung sorgen für ordentlich Zündstoff. Die Figuren sind sympatisch, die Umgebung hat Atmosphäre und die Handlung ist spannend - was will man mehr?

Mittwoch, 8. August 2012

Mittwochs-Rezi: Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis


4 von 5 Eselsohren

Das Cover fing schon bei der ersten Begegnung meinen Blick. Ob sich hinter dem Umschlag etwas Fantastisches oder etwas Reales verbarg, konnte ich auch nach genauerem Hinsehen nicht erkennen. 

Und auch der Klappentext bot mir keine wirkliche Hilfe. In welcher Welt spielt diese Erzählung? In welcher Form vermischen sich Realität und Geschichte? Lange habe ich gezögert, ob ich mich heranwagen soll. Aber nun tauchte das Buch in der Liste der Lieblingsbücher-Challenge auf. Und damit war die Entscheidung gefallen.


Belohnt wurde ich mit einem sprachlich herausragenden und sehr spannenden Buch, das eine zauberhafte Märchengeschichte mit der gar nicht zauberhaften Realität einiger Teenager in Greifswald vereint. Und das mir bis zum Schluss entsetzlich nahe ging.

Samstag, 4. August 2012

Mein Kangoo: Stufe 1 - Das Zelt auf Rädern

Im Dezember 2010 habe ich bei den "je t'aime"-Angeboten von Renault zugeschlagen und mir einen lang gehegten Traum erfüllt: einen Hochdachkombi. Der blaue Kangoo mit Klimaanlage ist seither mein treuer Begleiter. Seine Daseinsberechtigung in einem Single-Haushalt hat der große Wagen durch drei Worte: "Im Auto schlafen".

Ob da nun ein Iglu-Zelt am Camp steh oder ein Auto... genau.

Mittwoch, 1. August 2012

Mittwochs-Rezi: Splitterherz von Bettina Belitz

5 von 5 Eselsohren

Im Sommerurlaub, wenn der erreichbare Lesestoff plötzlich schrumpft, entferne ich mich Stück für Stück von meinen Lese- und Wunschlisten. Dann beginnt der Spaß des Schmökerns um des Schmökerns Willen. Und so kam ich auch zu der Trilogie von Bettina Belitz um Elisabeth und Colin. Ganz nebenbei entdeckte ich den ersten Teil im Nachhinein auf der Liste der Lieblingsbücher-Challenge.

Die junge Elisabeth Sturm zieht mit ihren Eltern von Köln in den Westerwald. Dort, in der tiefsten Provinz, will sie nur noch ihr Abi machen und dann weg, endlich erwachsen werden und dem Grabenkrieg Schule entfliehen. Doch sie hat nicht mit dem gerechnet, was sie in den Wäldern finden wird - Colin.


Was wie ein Abklatsch des Twilight-Plots klingt, ist in Wirklichkeit eine gelungenere Umsetzung des Themas. Atmosphärisch, durchdacht und toll geschrieben.

Dienstag, 31. Juli 2012

Leseurlaube sind die schönsten

Ich war im Urlaub. 

Mit einer großen "Kulturtasche" voller Bücher ausgestattet, habe ich Sonne, Strand und viel freie Zeit in Kroatien genossen. 

Fazit: 12 Tage, 10 Bücher + 4 Hörbücher
Im Schnitt hab ich tatsächlich etwa 475 Seiten pro Tag geschmökert.

So muss das sein, oder?

Schön war's!

Mittwoch, 25. Juli 2012

Mittwochs-Rezi: Der letzte seiner Art von Andreas Eschbach


5 von 5 Eselsohren

Die Bücher von Andreas Eschbach hatten es nicht leicht mit mir - oder besser ich nicht mit ihnen. Fest verknüpft mit dem TV-"Blockbuster" zum Jesusvideo war er für mich zu einem "Dan Brown für arme" geworden. Und das ohne dass ich je ein Buch von ihm gelesen hatte. Willkommen Vorurteil. "Der letzte seiner Art" las ich folgerichtig auch nur, weil es das letzte ungelesene Buch im Feriendomizil war. Zum Glück.



Denn Eschbach steht für großartige deutsche SiFi-Action-Romane und beeindruckt mich seither immer wieder mit seiner Mischung aus Wumms und Wissenschaft, mit seinem Blick auf Zwischenmenschliches und Gesellschaftliches. In "Der letzte seiner Art" hinterfragt er die Coolness des Sechsmilionendollarmanns und kreiert aus seinen Schlussfolgerungen einen spannenden und cleveren Plot.


Mittwoch, 18. Juli 2012

Mittwochs-Rezi: Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist


4 von 5 Eselsohren

Heute gibt es Steampunk von der unterhaltsamen Sorte. Jule Verne und Mary Shelley werden munter mit Jane Austen und Arthur Conan Doyle gemischt. Heraus kommt eine spannende Geschichte, die überdreht und oft frivol ist. Außerdem hat das Buch einen Clue in der Aufmachung: nicht in einem Stück gebunden sondern in Groschenroman-Optik im Schuber kommen die Kapitel daher. Rundherum eine originelle Ergänzung meiner Bibliothek.


Ein wenig schmerzfrei muss man als Leser allerdings sein. Dahlquist verfolgt die Groschenroman-Idee bis ins Detail und spart weder an Stereotypen noch an Blut und Schweiß. Was Wild Wild West für Westernfans, mögen die Glasbücher für Austenfans sein. Wer mit dem Steampunk-Bruch leben kann, bekommt herrliche Unterhaltung, wer es nicht kann, wird das Buch hassen.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Ton trifft Herz: Maike Rosa Vogel - Für fünf Minuten

Vor einiger Zeit hab ich euch schon Anna Depenbusch vorgestellt. Heute gibt es was Ähnliches.


Maike Rosa Vogel hat eine Stimme voller Lebenslust - in jedem Lied bricht eine kleine Melancholie durch und macht ihre Songs noch treffsicherer. Ich hatte das Gefühl, dass die Texte und Melodien direkt aus ihrem Herzen in ihre Musik fließen. Und sie traf mein Herz. Am besten, ihr seht euch das liebenswerte Porträt da oben an und dann kauft ihr das neueste Album. "Für fünf Minuten".

Mittwoch, 4. Juli 2012

Mittwochs-Rezi: Glennkill und Garou von Leoni Swann


4 von 5 Eselsohren

Die Anfänge von Büchern sind wichtig. Und hier kommt jetzt das Buch, das den mir liebsten Anfang hat:
"Gestern war er noch gesund", sagte Maude. Ihre Ohren zuckten. "Das sagt gar nichts", entgegnete Sir Ritchfield, der älteste Widder der Herde, "er ist ja nicht an einer Krankheit gestorben. Spaten sind keine Krankheit."

Leoni Swanns Bücher rund um die Schafsherde schlugen seinerzeit ein, wie eine wollig-witzige Bombe. Ich war skeptisch, wie mich Bestsellerlisten-Alle-finden-das-gut-Bücher generell misstrauisch machen. Aber der Anfang eroberte mein Leserherz. Ich fand ein Buch, perfekt für die Hängematte. Im Grunde fand ich sogar zwei, denn auch der Folgeband ist eine Lektüre wert. Ich finde, ihr solltet sie unbedingt kennen.

Sonntag, 1. Juli 2012

Start: Die Lieblingsbücher-Challenge

12 Bücher in 12 Monaten

Drüben in der Pfötchen-WG startete am 1. Juni eine Challenge, an der ich auch teilnehmen möchte. Inspiriert von der Liste der 100 neuen Lieblingsbücher der Deutschen sollen im Zeitraum von einem Jahr 12 Bücher dieser Liste gelesen und rezensiert werden.


Der Kanon, auf den Lisa da Bezug nimmt, entstand 2011 in der Bücherbloggosphäre und wurde auf Sabrinas Buchwelt veröffentlicht. Generell klingt er für mich nach einer Liste für/von Viellesern und Fortsetzungshungrigen. Die Mischung aus Klassikern, Hypes der 90er und neuen Trilogien ist eher kurios, erinnert mich aber an den Mainstream von Lovelybooks. Prima, dass die Challenge zum Sommer beginnt!

Und ich hab auch jetzt schon meine Favoriten rausgepickt.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Mittwochs-Rezi: Bartimäus von Jonathan Stroud


5 von 5 Eselsohren

Eine mitreißende Story, die hin und wieder Potterfeeling aufkommen lässt, zugleich aber vor Ironie und angeberischen Randbemerkungen nur so strotzt. Die "Bartimäus"-Reihe bringt die Fußnoten zu neuem, nie geahntem Glanz.  Eine kleine Perspektivenverschiebung macht das Buch originell, der Plot hat Spannung und Witz – was will man mehr? Es ist unterhaltsam und gut.

Gestatten? Bartimäus!

Ein kleiner Zauberer ruft einen großen Dämon herbei, um sich vor der Welt zu beweisen. Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, wie sich der Dämon dabei fühlt? Groß! Allmächtig! Ruhmbekleckert! steigt er aus der anderen Sphäre auf die Erde... und vor ihm steht ein kleiner Bengel mit großen Augen und ohne einen Funken Professionalität. Aber immerhin: Die Beschwörung ist wasserdicht und der große Bartimäus muss ihm von nun an dienen. Vorhang auf für originelle Jugendfantasy.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Ton trifft Herz: Anna Depenbusch

Dieser Augenblick, in dem mir neues oder bisher unbekanntes Lied über den Weg läuft und mir einfach so das Herz aufgeht - wundervoll. Anna Depenbusch war so ein Erlebnis für mich. Drüben bei Herrn Buddenbohm sah ich vor gut einem Jahr einen Veranstaltungstipp, surfte von Texten zu Videos und schließlich zum Webshop. Seither sitzen ihre Alben so fest auf meinem MP3-Player, als gehörten sie zur Werkseinstellung. Wollt ihr mal reinhören?



Ich mag ihre Lebensfreude und ihr Selbstbewusstsein - noch im allertraurigsten Blues schimmert beides durch. Dann ihre Stimmlage, die nach Meer und blauem Himmel, nach Möwen und weiter Welt klingt. Auch die Lust am Fabulieren, Erzählen und sich-von-der-Seele-singen bezaubert mich. Und zu guter Letzt gefällt mir die Mischung aus Chanson und Ausflügen ins weite Feld der Stile, die allesamt genau wissen, welche Seite im Zuhörer sie anschlagen wollen und warum sie das tun.

Zwei Alben in 6 Jahren. Ihrer Linie bleibt sie dabei treu.

Freitag, 15. Juni 2012

Es geht los: Kieler Woche 2012

Heute Abend wärmt Kiel sich auf, denn Samstag wird sie offiziell eröffnet, die Kieler Woche. Wie jedes Jahr in der vorletzten Juni-Woche. Als Nicht-Norddeutscher muss man sich Kiel in der Zeit vorstellen wie eine Mischung aus London zur Olympiade, Düsseldorf zum Karneval und Bochum während BochumTotal. - Vielleicht ein biiiisschen nordisch-kühler. ;)

16. bis 24. Juni 2012
Etwa 50 Wochen im Jahr ist Kiel das charmante aber eben doch provinzielle Landeshauptstädtchen weit weit im Norden. Es werden die Ostsee-Fährentouristen hindurchgeschleust, Studenten clustern sich in ihrer Szene, der THW feiert seine Handball-Erfolge in der Ostseehalle und die Nähe zum Strand macht die Kieler stolz. Kiels Liebenswürdigkeit lernt man erst richtig kennen, wenn man sie sich als Einwohner Stück für Stück erarbeitet hat.

Und dann kommt eine Woche, in der die Kieler alles nach vorn holen, was sie eigentlich können - diese eine Woche ist gewissermaßen das Destillat der Stadt. Die Angebots- und Zielgruppenbreite ist enorm. Segelsportler, Seefahrer, Kulturfans, Festivaltouristen, Familien, Geschichtsinteressierte, Partynomaden. Sommernachtsträumer - alle kommen auf ihre Kosten.

Rausch, Überangebot und Menschenmengen einerseits und perfekt getaktete Busverbindungen, geschmückte Promenaden und echtes Fördeflair an jeder Ecke andererseits. 10 Tage lang.

Ein Besuch der Stadt lohnt sich auf jeden Fall. Wer sich vorher schlau machen will, dem sei das Portal der Stadt empfohlen. Das ist inzwischen wirklich gelungen und informativ für jede der vielen Zielgruppen. Eine aufbereitete Übersicht über alle Musik-Events liefert der Konzertplan to go von KielERleben oder die Tabelle vom ultimo-Stadtmagazin.

Wer noch hadert, lese einfach meine Liebeserklärung an die Kieler Woche, die jetzt folgt.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Mittwochs-Rezi: Das dunkle Meer der Sterne von Dane Rahlmeyer

3 von 5

Eine kleine und streckenweise sehr charmante Space-Opera von Pandoras Play, auf die ich durch ein Gewinnspiel gestoßen bin. Aus einer Ansammlung von geschenkten Hörspielen kleinerer Lables  stach die Folge 6 von "Das dunkle Meer der Sterne" angenehm hervor. Neugierig geworden kaufte ich mir Anfang 2010 darauf hin die 5 Vorgänger.


Ich beschrieb sie in Empfehlungen öfter mal als "Firefly für die Ohren". Leider sollte sich diese Parallele auch in der Produktion bemerkbar machen. Die geriet nach Folge 6 nicht nur ins Stocken, sie drohte gänzlich abzubrechen. In diesem Jahr nun wurden dank eines Crowdfunding-Projektes auf Startnext  zwei weitere Folgen ermöglicht. Sie beenden die erste Staffel und sind gerade erschienen. Zeit und Gelegenheit, euch  "Das dunkle Meer der Sterne" vorzustellen.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Mittwochs-Rezi: Fliehe weit und schnell von Fred Vargas

5 von 5 Eselsohren

Ich lese Krimis nur im Sommer. Bei Hitze stellt sich bei mir ein gewisser Blutdurst ein. Dann störe ich mich nicht an Hollywoodshowdowns und Schubladencharakteren. Lange laue Nächte verlangen nach simplem Lesestoff, der einfach zu verschlingen ist und von mir aus auch immer im Dienste der Handlung steht. Sprache als Zweck. Nicht auf die Form, auf den Inhalt kommts dann an.



Niemals hätte ich in einem Krimi nach inspirierenden Gedanken und Poesie gesucht. Aber Fred Vargas bringt es fertig und befreit mich ratzfatz aus den eingefahrenen Schienen von guter vs. unterhaltender Literatur.

Eingestiegen in ihre Welt bin ich mit „Fliehe weit und schnell“. Dort geht die Pest auf mysteriösen Pfaden in Paris um.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 154 - Botschaft aus der Unterwelt

3 von 5 Eselsohren

Die noch relativ neue DDF-Autorin Kari Erlhoff steht für mich für markante und charmante Fälle der drei Detekitve. Tödliches Eis, Der Biss der Bestie und Der namenlose Gegner waren allesamt Folgen, die ich bereits nach dem ersten Hören ins Herz geschlossen hatte. Die feurige Flut glänzte immerhin mit Nostalgie und durchaus guten Rätseln, zeigte aber schon einen Hang zu überkriminellen Gegenern und nun also die Botschaft aus der Unterwelt.


Wieder glitzert gehörig Nostalgie und Seitenhiebpotenzial im Plot (Sherlok Holmes) und auch das kriminelle Niveau der Gegenspieler ist erneut hochgegriffen. Dazu gesellen sich unnötige Handlungsschlenker, ein kreativer Einstieg, ein Gegner mit Splien und gute Sprecher. Ich bin hin und her gerissen. Daher verharre ich irritiert in der Mitte der Wertungsskala. Ich könnte mir die Botschaft aus der Unterwelt ans Herz hören oder aber mich grandios von ihr nerven lassen.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: The Gargoyle von Andrew Davidson

5 von 5 Eselsohren

Dieses Buch weigert sich schon lange, von mir bewertet, rezensiert, empfohlen zu werden. Dabei steht es im Regal der auserwählten Herzensbücher. Ich finde es schwer, die angemessenen Worte für Davidsons Gargoyle zu finden, denn sich zurückzufühlen in das Leseerlebnis, schmerzt.

"Love is as strong as death, as hard as hell"

Der "Gargoyle" ist nüchtern betrachtet ein Medizinroman mit märchenhaften und historischen Elementen. Alles dreht sich um ein männliches Verbrennungsopfer, seine Retterin und die wahnwitzige Beziehung der beiden. Dass er vor Romantik und Liebesgeschichte trieft, steht in krassem Gegensatz zu den grausamen und aufreibend detaillierten Szenen von Verletzung und Leid. Davidson nutzt dieses Wechselbad auf vielen Ebenen als Stilmittel und spielt so mit den Emotionen der Leser.

Wer Nerven beweißt, wird mit einer herzzerreißend-hinreißenden Story belohnt.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Weltengänger-Dilogie von Sergej Lukianenko

3 von 5 Eselsohren

Mehr vom Schöpfer der Wächter-Bücher? Gerne! Ich war gespannt, ob Lukianenko die Qualität der Vorgängerwerke würde halten können. Mein Urteil: Nichts toppt das Gesamtkunstwerk "Wächter der..."
Wer aber Lukianenkos Stil mochte und mehr von ihm lesen will, der bekommt mit dem Weltengänger-Zweiteiler nette Unterhaltung, die sich ratz-fatz weglesen lässt.


Worum geht's? Kirill wird eines Tages von jetzt auf gleich von einer höheren Macht aus seinem Leben gelöscht. Freunde, Kollegen und Nachbarn erinnern sich  nicht mehr an ihn, in seiner Wohnung lebt eine fremde Frau, seine Eltern hatten nie einen Sohn und sein Hund verbellt ihn als Fremden. Nur sein Freund Kotja hält mühsam die Erinnerung und Verbindung zu ihm aufrecht. Und als sie gemeinsam dem Grund für Kirills mysteriöse Löschung herausfinden, beginnt für die beiden ein Abenteuer irgendwo zwischen Huxleys "Schöne neue Welt" und Blytons "Der Zauberbaum".

Mittwoch, 9. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Die Wächter-Tetralogie von Sergej Lukianenko



5 von 5 Eselsohren

Es gibt wenige Bücher, die mich so nachhaltig beeindruckt haben wie Lukianenkos Wächter-Zyklus. Sprachwelten, Blickwinkel, Konfliktbögen, Erzählqualität – alles hat mich wirklich überrascht.

Ich las ihn unter den Vorzeichen „wurde supergut verfilmt“ und „ist ne Art russischer Harry Potter“. Was ich dann fand, war eine Mischung aus Fantasy, Gesellschaftsutopie und russischer Realität. Das Konzept, die Mechanik und die Protagonisten wurden konsequent zu Ende gedacht.


Genug der großen Worte. Wer russischer Fantasy offen gegenüber steht, sprintet jetzt los und holt sich die vier Bücher:
Wächter der Nacht
Wächter des Tages
Wächter des Zwielichts
Wächter der Ewigkeit

Alle anderen können sich gerne noch meine Meinung zu Gemüte führen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Der Reinfall von Carl Hiaasen

4 von 5 Eselsohren

Eine Frau geht von einem mondänen Schiff vor der amerikanischen Küste über Bord und landet fast (aber eben nur fast) ertrunken bei einer Art schrulligem Everglades-Einsiedler. Leider hat sie ihr Gedächtnis verloren. Auf der Suche nach selbigem kommt das unfreiwillige Päärchen der Frage auf die Spur, warum die Mittvierzigerin nun über Bord ging - und als sie es dann wissen... Naja, deswegen sollte sie ja schonmal umgebracht werden, oder? Netter Schmöker.

Das Cover ist kein typisches Krimi-Cover und das ist auch gut so. Schließlich ist das Buch auch kein typischer Krimi. Er schlägt seine Kapriolen zwischen CSI-Spannung und Pro-7-Samstagabend-Eigenproduktion. Komisch und trotzdem spannend, zum Wegschmökern und Mitfiebern. Bestimmt nicht mein letzter Hiaasen.

Samstag, 28. April 2012

Ein geschichtsträchtiges Gewächs: Der Stammbaum

Passend zur letzten Mittwochs-Rezi gibt's heut was über Ahnenforschung. Rassehunde und Rennpferde brauchen ihn, liquide Käufer verlangen ihn, Züchter leben von ihm. Der Stammbaum als Wertsteigerung ist bei Tieren gang und gäbe. Bei Menschen hat sein Nachweis einen faden Beigeschmack von Standes- und Statusdenken. Wenn nicht mehr. Dabei steckt statt Krone und Ehre vor allem eine schier überquellende Menge an Geschichten im Stammbaum des Durchschnittsbürgers. Und die Zeit, sie zu heben, läuft ab.

Meine Ururgroßeltern mit ihren Kindern.
Das Mädchen hinten links ist die Mutter der Mutter meiner Mutter.

Bei einem Ausflug in die Skandinavistik habe ich gelernt, dass die ersten Siedler Islands weder Adel noch Erbe brauchten, um eigenes Land zubekommen. Jedem Pionier wurde es gleichermaßen zugesprochen. Danach mussten sie nur belegen, dass es wirklich ihrer und keiner anderen Familie übereignet wurde. Man legte fest, dass der Besitz mindestens sieben Generationen zurück beweisbar gehalten werden musste. Leider finde ich nirgends im WWW einen verlässlichen Beleg dafür. Aber ich weiß noch, wie erschüttert ich war, als ich feststellte, dass ich maximal zwei Generationen vor mir mit Namen und so grade eben mit Wohnort nennen konnte. Sieben Generationen? Welche Zeiträume da umspannt werden!  - Diese Erkenntnis säte einen Gedanken in mir...

Mittwoch, 25. April 2012

Mittwochs-Rezi: The Monsters of Templeton von Lauren Groff

5 von 5 Eselsohren

Ist es eine Fabel? Ein Historienroman? Ein Briefroman? Ein Detektivroman? "The Monsters of Templeton" ist das alles. Und noch ein bisschen mehr. Auffällig mitreißend ist der Stil der Autorin, die es versteht, die unterschiedlichsten Zeiten und Charaktere zum Leben zu erwecken. Vielleicht liegt es ja in ihren Genen, ist sie doch eine Nachfahrin von James Fennimore Cooper - was für den Roman auch von entscheidender Bedeutung ist!


Die Geschichte von Willie Upton, die sich auf die Suche nach ihrem wahren Vater begiebt, aus dessen Identität die Mutter immer ein Geheimnis machte, gründet in der Familiengeschichte der Autorin selbst.  Immer tiefer gräbt sich die Vatersuchende in die Geschichte ihrer Familie und ihrer Heimatstadt ein. Sie entdeckt Schicksale und Mythen, deren Echos bis in die Gegenwart reichen. Und dann ist da ja noch das tote Monster, dass im Glimmersee treibt...

Mittwoch, 18. April 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 153 - und das Fußballphantom

2 von 5 Eselsohren

+++ BREAKING NEWS +++ Fußballfolge der drei Fragezeichen ist originell und superspannend +++ BREAKING NEWS +++ Ach, wie gern würde ich das mal schreiben. Wirklich! Nirgendwo steigt meine Hoffnung auf sensationelle News bezüglich der drei Detektive so relativ hoch, wie bei den Sportfolgen. Warum? 


Weil die Wahrscheinlichkeit auf gute Folgen in keinem Bereich so geringer ist (Zirkusfolgen mal ausgelassen) und so schon die kleinste Hoffnung relativ groß erscheint. Aber auch bei der 153 werden wir enttäuscht. Nicht mein innerer Enthüllungsjournalist ist hier gefragt, sondern mein innerer Losbudenverkäufer. Also: 

"Herrrreinspaziert, herrreinspaziert meine Damen und Herren! Kommen Sie näher - kommen Sie rrrran! Hier erwartet sie das Banale des Banalen! So weit hergeholt haben Sie schon lang keine Handlung mehr erlebt! Lassen sie sich von einer schlecht zusammengeklauten Story ins Land der Peinlichkeiten entführen, wenn wir jetzt aus nicht nachvollziehbaren Gründen den absolut bedeutungslosen USA-Fußball als Kulisse eines Falls der bekannten drei Fragezeichen zeigen! Herrrrreinspaziert! Herrrrreinspaziert!"  


Samstag, 14. April 2012

Dekoschätzchen: The Iron Fairies

Ist euch schnon mal aufgefallen, dass alle Deko, die mit Elfen und Feen zu tun hat, die Grenze von Kitsch und Nippes zielsicher überschreitet? Karies auf Zuckerguss - das ist meine Assoziation, wenn ich typische Kunstharz-Kunstwerke zwischen Einhörnern und Schmetterlingsflügeln sehe. Deswegen weiß ich auch noch genau, wie ich die Entdeckung machte, die ich euch nun vorstellen möchte: Eiserne Elfen. 

Amy im Rosenbeet
Vita am Hang



Erin am Quellstein





Lilly am Pflanzstein











Zu bekommen sind sie in Deutschland eher schwer - im Web gibt es nur ausgesuchte Teile der Serie. Ich besitze momentan vier Exemplare, die meinen Garten bevölkern. Sie sind Teil eines ausgefeilten Gesamtkunstwerks, das auf den Geschichten und Illustrationen des Australiers Ashley Sutton basiert.

Mittwoch, 11. April 2012

Mittwochs-Rezi: Drei Serenity-Comics von Joss Whedon

Der heutige Buchtipp ist was für Browncoats, also Fans des Firefly-Universums. Wer jetzt ein Fragezeichen im Gesicht hat, möge sich ein wenig TV-Serien-Trivia vorweg gönnen: Firefly ist eine charmante SF-Serie, die ganz ohne Aliens auskommt, dafür um so mehr liebevoll angelegte Charaktere bietet. "Western meets Starwars" könnte man sie zusammenfassen.


Reiz und Mängel gleichermaßen liegen in der Produktions- und Vermarktungsgeschichte. Die Ausstrahlung wurde nämlich nach 11 Episoden eingestellt. Der DVD-Verkauf (mit allen 14 produzierten Folgen) lief jedoch überraschend gut und ein abschließender Kinofilm kam zustande. Wer glaubt, dass 114 Minuten Laufzeit es schaffen, eine serienfähige Story zu Ende zu führen? Eben. Spaß macht der Film auf alle Fälle und die Macher haben geschickt Raum für Fan-Fiction oder kommende Produktionen gelassen.

In die Zeit zwischen Serienende und Filmhandlung fallen dann auch drei Graphic Novels des Serienvaters, die ich euch heute vorstelle.

Dienstag, 10. April 2012

Gestatten, Mitbewohner: Die Katze


Vor ein paar Tagen habe ich euch Mika, meinen Kater vorgestellt. Er ist nur wenige Tage älter als meine Katze Polly, die heute 9 Jahre alt wird. Und natürlich ist es jetzt auch Zeit, sie kennenzulernen. Sie teilt sich mit Mika die Aufsicht über die Wohnung und die beiden ergänzen sich gut. Die strubbelige rote Katze ist neugierig, mittelpunktsaffin, sehr mitteilsam und hat ein charmantes Problem mit ihrem Kurzzeitgedächtnis. Neue Orte und Personen werden sofort und mutig inspiziert. "Lieber fünf Mal Scheitern als einmal Zögern." lautet ihr Motto, böse Zungen nennen das "aufdringlich". 




Die Katze in Kürze
Erster Name: Pauline
Rufname: Polly
Geburtstag: 10. April 2003
Geburtsort: Katzenhilfe Nortorf, Schleswig-Holstein
Rasse: Europäisch Kurzhaar
Schulterhöhe: 33 cm

Samstag, 7. April 2012

Oster-Freuden

Jetzt ist es wieder so weit. Ostern beschert uns ein extralanges Wochenende. Also, was macht ihr noch hier?!


Statt im Netz zu surfen und Blogbeiträge zu lesen, solltet ihr lieber...