Samstag, 30. November 2013

48. von 52 Buchfragen: Hattest du schon mal wegen eines Romans Albträume?

Oh ja. Sicher haben mich viele Bücher so beschäftigt, dass ich sie in meine Träume eingebaut habe, aber Wolfgang Hohlbeins "Spiegelzeit".
einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben:

Die Idee, die mir solche Angst gemacht hat, wird in vielen Romanen verwendet. Ich fand sie bei Hennens "Elfen" und auch bei Meyers "Fließender Königin" wieder. Und immer wieder erfüllt sie mich mit Grauen. Die Idee, dass die Pfade von einer Welt in eine andere nur begrenzt sicher sind. Dass in der Leere zwischen den Pfaden und Welten grausame, tödliche, rachegetriebene Wesen leben, die nur auf eine Gelegenheit warten, die Leere zu verlassen. Sie lauern hinter den Spiegeln, fletschen die Zähne und schärfen die Krallen.

Bis heute kann ich nicht beruhigt in einem Zimmer schlafen, in dem das Bett gespiegelt wird.

Samstag, 23. November 2013

47. von 52 Buchfragen Wie fällst du deine Kaufentscheidung: ...

Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?

Ich antworte mal in einer Rangliste:

1) Am erfolgreichsten durchs Stöbern. Auf Schatzsuche in Buchhandlungen habe ich noch die überraschensten Geschichten gefunden. Denn dort findet man auch Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie sucht. Und das ist doch das Schönste, oder?

2) Am persönlichsten durch Empfehlungen. Von guten Freunden oder von neuen Freunden. Von bekannten Buchhändlern und bekannten Büchermenschen oder auch von Autoren selbst. Jede Empfehlung sagt mindestens genau so viel über den Tippgeber aus wie über die Sicht auf den, dem er den Tipp gibt. Und es ist so herrlich, sich später über das Gelesene auszutauschen.

3) Eigentlich habe ich eine Bestseller-Phobie. Aber auch das hat ja Einfluss auf meine Kaufentscheidung. Ich lese Bestseller eigentlich lieber, wenn sie 2 Jahre nach ihrem Listen-Auszug immer noch in den Buchhandlungen zu finden sind. Als Buchhändlerin habe ich immer erleichtert gedacht: "Der Roman verkauft sich von allein, den musst du nicht lesen und hast so Zeit für die heimlichen Schätze der Saison!" und bei dieser Einstellung ist es im Großen und Ganzen auch geblieben.

4) Rezensionen lese ich gern, aber mit Vorsicht. Meiner Meinung nach lesen zwei verschiedene Menschen nie das Selbe in ein und dem selben Buch. Wenn ich also eine Kaufentscheidung fälle, dann meist wegen der Verrisse. Denn die kritisieren in der Regel ehrlicher und konkreter als die "Ja, ist ein Superbuch"-Rezensionen. Ich kann von ihnen besser auf den Rezensenten und so auch auf die Qualität der Rezension schließen. 

Samstag, 16. November 2013

46. von 52 Buchfragen: Kurzgeschichte oder Roman?

Roman. Obwohl... kommt drauf an. Kurzgeschichte ist für mich Kunst, ein Roman Leselust. Es gibt großartige Kurzgeschichten, doch die konsumiere ich eher wie ich ein Museum, Konzert oder Radiofeature konsumiere: eher selten, wenn dann ganz bewusst und mit viel Nachhall.

Eine Kurzgeschichte fühlt sich für mich immer wie ein Mittagsschläfchen mit merkwürdigem Traum an. Ich lasse mich in die Szene hineinziehen, lasse mich verzaubern, mitreißen und wenn ich mich gerade richtig orientiert und in der Geschichte eingerichtet habe, ist sie auch schon wieder vorbei.

Romane: immer gern. Kurzgeschichten: selten und gut.


Samstag, 9. November 2013

45. von 52 Buchfragen: Ein Lieblingsbuch aus Deiner Teenagerzeit?

Das ist gar nicht so einfach, wie ich erst dachte.
Ich habe immer viel gelesen und ich denke, die Teenager-Zeit war eine Zeit, in der ich vor allem auf Masse gelesen habe - daher habe ich einige Jetzt-noch-Lieblingsbücher in den 90ern gefunden, doch ein bestimmtes zu nennen, fällt mir zu schwer.

Ich las beim Essen, am Strand, im Bett, im Garten, auf dem Sofa. Nur in der Schule las ich nicht, denn dort versank ich einmal so sehr, dass ich die Pausenglocke verpasste. Und ich las querbeet. Ich erinnere mich an den Sommerurlaub 1996 (da war ich 15), in dem ich eine eigene Reisetasche voller Bücher mitnahm. Sie reichte 1,5 von 3 Wochen.

Thriller und Sagen, Fantasy und Detekivgeschichten, Klassiker und Kinderbücher. Drei Fragezeichen und TKKG, Marry Higgins Clark und Marion Zimmer Bradley,  L.M. Montgomery und J.R.R. Tolkien. Ich verschlang die "Problembücher" aus dem Jugendsortiment vom Bertelsmann Club (über Mobbing, Krankheiten, schlechte Noten, sterbende Freunde, erste Liebe, Teenagerschwangerschaften, Scheidungskinder, Autisten und unglückliche Lieben). Ich verschlang die Nebel von Avalon mit allen Nebenbüchern. Ich las Schiller und Goethe, Kafka und Christie.

Wenn ich das jetzt so Revue passieren lasse, frage ich mich, warum mich meine Berufswahl "Buchhändlerin" erst mit etwa 20 und nicht schon viel früher ereilt hat.

Samstag, 2. November 2013

44. von 52 Buchfragen: Was war deine größte Bestellung?

Groß im Sinne von "viel"
Ich habe die komplette Reihe "Lady Alexia" auf einmal gekauft. Das waren 5 Bücher und - soweit ich mich erinnern kann - Mengenrekord. Normalerweise kaufe ich Serien stückchenweise. Und Bücher generell als Mitnahmeartikel. Hier mal eins und zwei Tage später da mal eins... Daher kam es mir sehr mutig und verschwenderisch vor, gleich alle 5 Bände zu kaufen. Ich habe es aber nicht bereut. Die Serie macht sehr viel Spaß.

Groß im Sinne von "teuer"
Das teuerste Buch, dass ich besitze, habe ich in diesem Jahr auf der Leipziger Buchmesse erstanden. Es heißt "Es war einmal... - Die wahren Märchen der Brüder Grimm und wer sie ihnen erzählte" aus der Anderen Bibliothek. Dieses wunderwunderwunderschöne Buch erhellt mir immer wieder meinen Tag. Auch - oder gerade weil - ich weiß, dass es wirklich teuer war.