Mittwoch, 31. Juli 2013

Mittwochs-Rezi: Maia von Eva Ibbotson

oder: Der Tag an dem Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf

5 von 5 Eselsohren

Die junge Waise Maia war die Tochter zweier Forscher im England der letzten Jahrhundertwende. Doch ihr Vormund macht Verwandte am Amazonas ausfindig und vom sittsamen London geht es ins wilde Brasilien der Kolonialzeit. Für Maia und ihre neue Gouvernante Miss Minton wird es eine Reise ins Ungewisse.



Gleich zu Beginn hat Maia mein Herz erobert: Nachdem das junge Mädchen erfahren hat, dass sie nach ihren Eltern nun auch die vertraute Umgebung verliert, bricht sie nicht etwa zusammen. Nein, sie geht in die Bibliothek der Schule, vertieft sich in Bücher über Brasilien und beginnt, die schönen Dinge zu suchen.

Auch in der dunkelsten Verzweiflung spendet Eva Ibbotson etwas Licht für den Fortgang der Geschichte. Zwischen fiesen Verwandten und mondänem Kolnialleben bestehen Maia und Miss Minton (gepolstert von jeder Menge Optimismus und Mut) ihre Abenteuer. Was für ein rundes, schönes Kinderbuch! 

Samstag, 27. Juli 2013

30. von 52 Buchfragen: Von welchem Buch ist es dir peinlich, dass du es gelesen hast?

Echt jetzt? Und obwohl es mir peinlich ist, soll ich es hier schreiben? Lustige Idee, aber nö.

Ich kann aber eins nennen, von dem es mir peinlich WAR, während ich es las:
 "Die Kunst, den Mann für's Leben zu finden"
Ich fand die Idee etwas befremdlich, dass sich auch die Frauen von heute wie die Frauen aus der Jahrhundertwende verhalten sollten - Ratschläge beherzigen, die angeblich zeitlos seien. Da ich so etwas ähnliches schon mal als Roman gelesen hatte - Elégance von Kathleen Tessaro - war ich aber neugierig genug, diesen Ratgeber lesen zu wollen.

Während der Lektüre habe ich dem Buch verschämt einen neutralen Schutzumschlag verpasst. Inzwischen finde ich das Buch eher gruselig als peinlich. Denn hier geht es um das Männer-/Frauenbild der "guten alten Zeit" und eine regelrechte Gehrinwäsche für verzweifelte Frauen.

Außerdem: jedes Mal, wenn ich mich als Heimchen am Herd visualisiere, bekomme ich einen Lachflash.