Willkommen auf dem irisch-katholischen Jungen-Internat Seabrook. Willkommen mitten in der Pubertät. Willkommen in einer sprachlich auf den Punkt gebrachten Erzählung von Paul Murray. Das Personal ist durchwachsen. Alte Pater, blutjunge Lehrer, verkorkste Schulchaoten, zusammengewürfelte Sonderling-Cliquen und natürlich Mädchen.
Sie alle versuchen, das Schuljahr gut zu überstehen - entgegen aller Wahrscheinlichkeiten. Denn die Pubertät ändert den chemischen Cocktail in der Versuchsanordnung "Schule" und dann reicht schon das Zerspringen eines einzigen Reagenzglases, um das Experiment nach allen Regeln der Kunst hochgehen zu lassen.
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Drei Taschenbücher im Schuber |
Dabei wird Murray nicht surreal oder karrikierend. Er erschafft keine Realität, sondern komponiert, was jeder beobachten kann, zu realistischer Erzählkunst.
Ist "Skippy stirbt" ein Jugendbuch? Ja, schon. Es nimmt seine Figuren und seine Leser ernst. Verkitscht nicht, belehrt nicht, verkauft niemanden für dumm, ist trittfest im Vokabular. Aber die Leistung des Autors, Perspektiven, Sprache und Denkwelten der Beteiligten auf den Punkt genau einzufangen, kann man wohl erst jenseits der Pubertät würdigen.