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Ein Beitrag zur Aufgabe #17 der Fantasize-Challenge. |
Als ich mich vor einiger Zeit über Dystopien in Romanform schlau machte, stieß ich neben den erwarteten Verdächtigen (1984, Schöne Neue Welt...) auf Der Report der Magd von Margaret Atwood. Die Autorin hatte ich als Autorin des guten zeitgenössischen Romans eingeordnet - dass sie sich auch im Genre der Zukunftsvisionen versucht hat, war mir neu. Seither stand der Titel auf meiner Wunschliste.
Das schmale Büchlein bietet eine dichte Atmosphäre - fast wie eine Kurzgeschichte. Außerdem hatte ich den diffusen Eindruck eines frühen Meryl-Streep- oder Tom-Cruise-Films. Ich vermute, dass das der Zeitgeist ist (das Buch erschien 1985). Allerdings habe ich zu wenig literarischen Background aus der Zeit (abseits von Kinder- und Jugendbüchern), um das fundiert beurteilen zu können.
Margaret Atwoods Vision eines von Sexisten und Zuchtmeistern geprägten Gottesstaates ist beklemmend. Erschreckend ist vor allem, dass keine einzige Entwicklung weit her geholt wirkt. Wir erleben die Republik Gilead, die in den USA errichtet wurde, aus der Perspektive einer Gebärfrau, der niedrigsten Kaste der neuen Gesellschaft. Ihr kühler Bericht fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite.