Mittwoch, 1. Februar 2012

Mittwochs-Rezi: Fyskens Tankstelle von Lars Mytting

5 von 5 Eselsohren

Ähnlich wie "Cheese!" nutzt dieses Buch die Sicht eines Fachidioten auf die Welt als Ansatz, die Welt zu erklähren. Und ähnlich wie "Cheese!" lebt auch "Fyskens Tankstelle" von den skurrilen aber liebenswerten Charakteren, die sich hier tummeln.


Das Wohl und Wehe eines schrulligen Tankstellenbesitzers in einem norwegischen abgelegenen Dörfchen.
Ausschlaggebend für den Kauf war für mich die Hoffnung auf viele Auto- / Mechanik- / Motoren- / Reperatur-Passagen, die als Basis für das Durchleuchten des Lebens, der verschiedenen Lebensentwürfe und der Liebe dienen.


Gefunden habe ich eine griffige Lebens- und Liebesminiatur zwischen Motoröl und skandinavischer Dorfjugend. Zwischen Nostalgie, Heimat, Fortschritt und Fernweh. Meine Lieblingsstelle ist Fyskens Aufenthalt in Oslo im Hydro-Texaco-Headquater. Da treffen Sprache und Sichtweise von PR und Marketing auf die naive Realität des Provinz-Mechanikers. Für jeden, der die Kommunikationsfachsprache kennt und liebt ist diese Szene ein Fest.

An Herz legen möchte ich dieses Buch jedem, der gerne kleine Lebensphilosophien abseits der Wege genießt. Kein Khalil Gibran, kein Paolo Cohelo. Sondern ein Buch, so skurril, so tiefsinnig und so fachidiotisch wie Fysken selbst.

Erschienen bei Piper als Taschenbuch
288 Seiten
ISBN 978-3-492-25301-7

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