Mittwoch, 9. Oktober 2013

Schriftzug im Refugium: Wandtatoo selbstgemacht

Durch ein einziges neues Regal in meinem Bücherzimmer musste ich die Möblierung komplett umstellen. Sämtliche Bücher zogen um, nichts blieb auf seinem alten Platz. Aber für 7,5 m mehr Buchstellfläche hab ich gern ein bisschen Buchhändlerfittnessprogramm absolviert. Am Ende blieb ein großes Stück Wand frei. Da mir Poster oder Bilder über "Rückentapete" zu unruhig sind, entschied ich mich für einen Schriftzug (aka "Wandtattoo").



Statt jedoch - wie beim letzten Mal - Graffitti-mäßig einfach loszupinseln (nur um mehrere Schichten "Korrekturfarbe" drüberzumalen), habe ich etwas mehr Sorgfalt walten lassen. Nachdem alles überlegt war, war es auch gar nicht mehr schwierig. Hier nun die Anleitung für alle, die so etwas auch mal machen möchten.


1) Typografie aussuchen und
Dazu empfehle ich eine Seite wie 1001 Free Fonts. Dort kann man sich einen selbstgewählten Text in den angebotenen Schriftarten anzeigen lassen. Empfehlenswert für einen Wand-Schriftzug nach meiner Methode ist eine möglichst schnörkellose Schriftart.

2) auf einem A4-Blatt ausdrucken
Wird das gewünschte Wort angezeigt, ein Bildschirmfoto machen (Strg + Druck), Bildbearbeitungsprogramm öffnen, den Screenshot aus der Zwischenablage einfügen, den reinen Schriftzug ausschneiden, Word öffnen, die Ränder möglichst klein stellen, das Blatt ins Querformat nehmen, den Schriftzug in Word einfügen. Ausdrucken.



2) Größe der Buchstaben ausrechnen
Das bisschen Mathe... nein im Ernst: mit dem Kettensatz oder nem Dreisatz gehts. Einfach Buchstabenbreite und -höhe, Strichstärke und Gesamtbreite auf dem Papier und an der Wand ins Verhältnis setzen.

3) Buchstabenkontouren mit Malerkrepp an die Wand kleben
Wer richtig gerechnet hat, muss nun "nur noch" so akribisch wie es dem eigene Perfektionismus entspricht, die Buchstaben an die Wand kleben.



Tipp: Es ist hilfreich, sich die Buchstaben mit Bleistift oben oder unten auf das Krepp zu schreiben. So vermeidet man, dass einer fehlt oder die falschen Kontouren ausgemalt werden. So ein abgeklebter Schriftzug kann nämlich durchaus verwirren.

4) Aufpinseln
Mit einem Pinsel, der nicht breiter als die Buchstaben-Strichweite ist, können nun mit normaler Wandfarbe die geklebten Konturen ausgemalt werden. Am besten zwei mal. Dann ist die Farbe auf jeden Fall klar.



5) Krepp abziehen
Auf keinen Fall warten, bis die Farbe ganz trocken ist! Dann klebt nämlich auch das Krepp fest. Nach etwa 20 bis 30 min. ist normale Wandfarbe ausreichend angetrocknet. Beim Abziehen vorsichtig sein, dass die bematschten Streifen nicht mehr die Wand treffen oder die Buchstaben verziehen.



6) Verläufe ausbessern
Selbst das beste Abkleben ist nicht immer ganz wirkungsvoll. An den Stellen, wo die Buchstaben für den eigenen Geschmack zu sehr ausfransen, muss man mit der Originalwandfarbe und einem kleinen Pinsel nachbessern. Das aber erst, wenn die Buchstaben ordentlich getrocknet sind.

Fertig! Viel Spaß beim Nacharbeiten.

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