Mittwoch, 26. Februar 2014

Mittwochs-Rezi: Der Report der Magd von Margaret Atwood

5 von 5 Eselsohren
Ein Beitrag zur Aufgabe #17
der Fantasize-Challenge.


Als ich mich vor einiger Zeit über Dystopien in Romanform schlau machte, stieß ich neben den erwarteten Verdächtigen (1984, Schöne Neue Welt...) auf Der Report der Magd von Margaret Atwood. Die Autorin hatte ich als Autorin des guten zeitgenössischen Romans eingeordnet - dass sie sich auch im Genre der Zukunftsvisionen versucht hat, war mir neu. Seither stand der Titel auf meiner Wunschliste.


Das schmale Büchlein bietet eine dichte Atmosphäre - fast wie eine Kurzgeschichte. Außerdem hatte ich den diffusen Eindruck eines frühen Meryl-Streep- oder Tom-Cruise-Films. Ich vermute, dass das der Zeitgeist ist (das Buch erschien 1985). Allerdings habe ich zu wenig literarischen Background aus der Zeit (abseits von Kinder- und Jugendbüchern), um das fundiert beurteilen zu können.

Margaret Atwoods Vision eines von Sexisten und Zuchtmeistern geprägten Gottesstaates ist beklemmend. Erschreckend ist vor allem, dass keine einzige Entwicklung weit her geholt wirkt. Wir erleben die Republik Gilead, die in den USA errichtet wurde, aus der Perspektive einer Gebärfrau, der niedrigsten Kaste der neuen Gesellschaft. Ihr kühler Bericht fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite.

Sonntag, 23. Februar 2014

Karnevalskostüme: Luftpiratin

Die anderen Kostüme findet ihr gelistet im Start-Posting "Schneiderlein: Karnevalskostüme".

Für den Straßenkarneval 2014 habe ich endlich einen Plan umgesetzt, für den ich bereits seit Jahren immer wieder Stoffreste und alte Kleidung gesammelt habe. Angelehnt an Robert DeNiro in Der Sternwanderer und Nate aus dem Book of Unwritten Tales verwandele ich mich in diesem Jahr in eine Freibeuterin der Lüfte.



Mit Borten und Troddeln, Metallicstoffen und viel Braun, Schwarz und Creme geht die Material- und Farbpalette stark Richtung Steampunk.

Bestandteile des Kostüms:
  • Fliegerbrille und Pilotenmütze
  • Cordweste und Stiefeletten
  • Rock über Pluderhose
  • Tubetop über Satinbluse
  • Kummerbund und Gaget-Gürtel
  • Futuristische Pistole, Fliegerschal, Handschuhe, ein bisschen Bling-Bling
Wie ihr seht, setze ich dieses Jahr voll auf den Lagen-Look, den ich euch jetzt näher vorstellen werde. Wie die Steampunk-Goggles entstanden sind, habe ich ja bereits gebloggt.

Freitag, 21. Februar 2014

Bastelstunde: Steampunk-Goggles

Mein Karnevalskostüm 2014 werde ich euch demnächst vorstellen. Es hat einen gewissen Steampunk-Einschlag. Und was darf da nicht fehlen? Die typische Schutz-und-Multifunktions-Brille. Aber woher nehmen? Ob Taucherbrille, Schweißerbrille oder Fliegerbrille - Baumarkt und Online-Shops boten mir zwei Möglichkeiten. Entweder sehr cool aber über 20 Euro oder solala und immer noch ca. 10 Euro.

Zum Glück sind Steampunk-Praktiker genau das: Praktiker. Bei  "WonderHowTo" stieß ich auf die impulsgebende Bastelanleitung mit dem Titel "Steampunk yourself für Halloween in 10 Minutes or Less". (Thank you Austin!!) Etwas mehr als 10 Minuten hat das ganze zwar doch gedauert, aber das ist meinen Ansprüchen an Details und Verarbeitung geschuldet.


Es folgt nun mein eigenes "HowTo". Einen besonderen Dank schulde ich übrigens dem Team von MyMuesli und ihren herrlichen Verpackungen, die bereits beim Leeressen zu mir flüsterten "Heb uns aufffff. Aus uns kannst du wassss Schönes basssteln...!" 

Mittwoch, 19. Februar 2014

Mittwochs-Rezi: Lockwood & Co. - Die seufzende Wendeltreppe von Jonathan Stroud

Inspiriert durch die Aufgabe # 18
der Fantasize-Challenge.
4 von 5 Eselsohren

Harry Potter meets John Sinclair. Super! Ja, schon klar: viele Bücher wurden als "neuer Harry Potter"
angepriesen, doch "Lockwood & Co." ist die erste Serie, auf die das meiner Meinung nach 100% zutrifft. Detailverliebt, magisch, alltäglich, britisch und mit sympatischen Figuren. Allerdings viel, viel gruseliger als Hogwarts. Einzig die Zauberer fehlen, aber sonst wäre es ja eine billige Kopie.

Worum gehts? Ein Problem ist vor einigen Jahren in England aufgetreten: Geister sind plötzlich allgegenwärtig und sie sind tödlich. Gesehen werden sie nur von Kindern, tödlich sind sie für alle. Deswegen gibt es die Agenturen. Die beschäftigen jugendliche Geisterjäger, die sich,  begleitet von erfahrenen Beratern, in die Gefahrenzonen begeben.

Wir erleben diese Welt durch die Augen von Lucy. Das junge Mädchen lässt ihr ärmliches Dorfleben und ihren verantwortungslosen Ausbilder hinter sich, um in London ein neues Leben zu beginnen. Arbeit findet sie in einer kleinen Nachwuchsagentur. Und los geht die wilde Geisterjagd!

Ein Eselsohr Abzug gibt es für die Performance der Sprecherin Judith Hoersch.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Mittwochs-Rezi: Niemalsland von Neil Gaiman

Ein Beitrag zur Aufgabe #10
der  Fantasize-Challenge.
5 von 5 Eselsohren

Dieses Buch war mein erstes von Neil Gaiman*. Gehört hatte ich schon viel von ihm und er schien mir mit Terry Pratchett, Christopher Moore und Douglas Adams in einer Liga zu spielen.

Niemalsland handelt vom Neu-Londoner Richard Mayhew, der nach einer skurrilen Begegnung mit einem magisch begabten Kind aus seinem Leben gelöscht wird. Auf der Suche nach einem Weg zurück, entdeckt er eine Unterwelt voller Fabelwesen und Magie. Gemeinsam mit dem Mädchen begibt er sich auf eine Queste, an deren Ende ein grausamer Mord aufgeklärt werden soll.



Gaiman hat eine irre Freude an Sprachspielen, an mythischen Grundthemen, an Komik und Dramatik. Und er hat einen großartigen Sinn für Details. Wer die drei oben genannten verrückten Autoren mag, der wird auch von Gaiman begeistert sein. Und von Niemalsland.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Mittwochs-Rezi: Die Flammende von Kristin Kashore

Ein Beitrag zur Aufgabe #6
der Fantasize-Challenge.
5 von 5 Eselsohren

Eigentlich ist Die Flammende der zweite Teil einer Trilogie. Ich habe das Buch jedoch nach Die Beschenkte (1) und Die Königliche (3) gelesen. Meine Lesereihenfolge lag vor allem daran, dass ich nach dem spannenden Teil 1 unbedingt wissen wollte, wie es mit  Katsa, Bitterblue und Bo weiter gehen sollte. Die Flammende aber erzählt laut Klappentext von einem Land und Personen außerhalb der bekannten sieben Königreiche.


Als ich allerdings mit dem dritten Teil durch war, merkte ich auf den letzten Seiten, dass hinter der Original-Reihenfolge (natürlich) ein tieferer Sinn lag. Ich behaupte dennoch, dass ich alle drei Bücher genießen konnte. Für mich war Die Flammende ein schillerndes Gimmick zu den eigentlichen Geschichten. Eins, das sich wirklich zu lesen lohnt.

Kristin Kashore überzeugt durch tollen Stil, wunderschöne Bilder, authentische Figuren, originelle Fantasy-Wesen und einen spannenden Plot. Den Ungeduldigen unter euch rate ich, meinem Beispiel NICHT zu folgen und der Autorin genug Vertrauen entgegenzubringen, um Die Flammende als mittleres Buch der Trilogie der sieben Königreiche zu lesen.