Samstag, 31. März 2012

Bestrickend. Vom produktiven Nichtstun.

Im letzten Sommer saß ich auf meinem Sofa, starrte auf die Sintflut vor meiner Terrassentür und verzog mich im Geiste zwischen Hörbücher und DVDs. Dann war mein Urlaub vorbei und ich hatte nichts weiter gemacht. Hatte keine Urlaubsfotos, keine Souveniers, keine Kreativprodukte. Aber ich hatte mich auf meinem Sofa so wohl gefühlt, wollte nicht malen, töpfern, nähen, renovieren. Und da begann das Stricken.


In Zeiten von Strick-Guerilla und den Julekuler kein so ungewöhnliches Betätigungsfeld. Nach ein paar einfachen (und ziemlich schnell langweiligen) Maschenbahnen, die der eigene Kreativstolz schon "Schal" nannte, verlegte ich mich aufs Warme-Socken-Stricken. Denn Schals trage ich selten - Stricksocken dagegen gern und viel. Das Echo war verblüffend.

Mittwoch, 28. März 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 152 - Skatebordfieber

5 von 5 Eselsohren

Peter! Peter! Peter! - Endlich wird dem zweiten Detektiv mal nicht der Schneid abgekauft. Im Gegenteil. Diese Folge hat ordentlich Schwung. Auch wenn versierte Drei-Fragezeichen-Hörer nicht lange im Dunkeln tappen dürften. Verfolgungsjagden, Verwirrungen und Intrigen führen zu lockerem Rätselraten bei guter Unterhaltung und der Spannungsbogen wird auch vernünftig gespannt.


In Rocky Beach findet ein Skatertreffen statt - aber ob die auffällig unauffälligen Typen mit Anzug und Sonnenbrille auch dazugehören? Wohl nicht. Peter gerät ins Visier von schießwütigen Unbekannten und diesmal kann auch die Polizei ihm nicht helfen...

Sonntag, 25. März 2012

Postkarten-Kleben: Doppelbilder

Vor zwei Wochen habe ich euch schon eine Reihe aus meinen Postkarten-Collagen vorgestellt. Heute folgt die zweite. Ich mag das Collagieren. Das Suchen-Finden-Kleben-Ändern fühlt sich an, als wäre mein Geist in einen riesigen Flipperautomaten gesperrt, in dem er sich hemmungslos austoben kann. Großartig!

Der Ausgangsgedanke beeinflusst, was ich aussuche und das ausgesuchte Material beeinflusst, was ich zusammenstelle. Anders als beim Bauen oder Zeichnen kann ich mich ohne Plan völlig treiben lassen. Meist habe ich zu Beginn nur sehr grobe oder gar keine Vorstellungen vom Endprodukt. Und gehe ich doch mal mit Plan dran, ist das Ergebnis völlig anders als erwartet. Die letzte Serie verband sich durch mehrfach verwendete Postkartenelemente. Die folgende hat die Form grob gemeinsam. Doppelbilder. 

01 / 10 - Panikdämpfer  02 / 10 - Naturwunder  03 / 10 - Schwarmdenken  04 / 10 - Frauensache  05 / 10 - Neustart  06 / 10 - Wortgestöber  07 / 10 - Unwissen  08 / 10 - Sonntagsmord  09 / 10 - Netzfang  10 / 10 - Herzentscheidung

Freitag, 23. März 2012

Virtuelle Bücherwelten (das sechste Meme)

Das letzte Meme der Buchliebhaber-Challenge ist auf dem Weg. Diesmal ist die Aufgabe mehr ins Netz als ins Regal gerichtet.

1. Textaufgabe:
Was sind eure liebsten Buchseiten im Netz und warum?
2. Fotoaufgabe:
Zeigt uns die beschriebenen Seiten mit Screenshots. Die Bücherdiebin und ich sind schon sehr gespannt auf Eure Beiträge und Empfehlungen.

Das bin ich auch. Und hier kommen meine Surftipps.

Mittwoch, 21. März 2012

Mittwochs-Rezi: Die Bücherdiebin von Markus Zuzak

5 von 5 Eselsohren

Hass und Herrlichkeit - Dieses Buch ist grausam! Nahezu ungefiltert klatscht dem Leser die deutsche Realität des 3. Reichs ins Gesicht. Eine brutale Sprache für eine brutale Welt. Punktgenau wählt Zuzak seine Worte und vermittelt so Gefühle wie Nadelspitzen. Hier sieht man einen Sprachkünstler in Aktion.


Mir hat sich "Die Bücherdiebin" erst im zweiten Anlauf erschlossen. Beim ersten Versuch bin ich an vielen Kleinigkeiten gescheitert. Hauptsächlich am Kriegsthema und am pathetisch erzählenden Tod. Das Brutale hat mich so erschüttert, dass sich etwas elementar in mir sträubte und alle Figuren einen schlechten Stand hatten. Das Mädchen zu unbeholfen, die Pflegeeltern zu grobschlächtig, der Tod zu banal. Doch es bekam eine zweite Chance - zum Glück.

Mittwoch, 14. März 2012

Mittwochs-Rezi: In die Wildnis / Into the Wild von Jon Krakauer

5 von 5 Eselsohren

Piper brachte vor einiger Zeit eine kleine Backlist-Aktion zum Thema Aussteigen heraus. in Leinenbroschur gebunden mit Leseband und etwas kleiner als das herkömmliche Taschenbuchformat macht sie haptisch wirklich was her und orientiert sich optisch an den Taschenbuchausgaben. Neben Kerkelings "Ich bin dann mal weg", das ich bereits als gebundene Ausgabe habe, lag dort auch Krakauers "In die Wildnis". Bevor ich es in der Buchhandlung sah, hatte ich noch nie davon gehört. Ein Blick auf den Klappentext reichte mir allerdings als Kaufargument. "Alaska", "Aussteiger", "Sinnsuche" sind Stichworte, die mich immer reizen.


Von der Geschichte kann man sehr viel oder auch sehr wenig halten. Ein Aussteiger, der nur wenige Meilen von der Zivilisation entfernt unter tragischen (oder sinnlosen?) Umständen stirbt. Schnell ist man versucht, den Aussteiger als Dummkopf zu verurteilen - aber die Welt ist nicht schwarz-weiß und eine vermeintlich einfache Lösung kann durch die Biographie des Einzelnen meilenweit weg sein. Das vor allem hat mir das Buch vermittelt. Die Reportage gehört zu den Impulsen, die ich in meinem Leben auf keinen Fall missen möchte.
Später fand ich heraus, dass es auch eine Filmadaption davon gibt. Und auch diese möchte ich euch ans Herz legen.

Sonntag, 11. März 2012

Postkarten-Kleben: Im Dutzend billiger

In einer Kiste bei mir lagern haufenweise Werbepostkarten. Von manchen Motiven gleich mehrere. Ich finde sie sehr nützlich. Lesezeichen, Kurznachricht an die Nachbarin, Gruß an die Schwester - sie lassen sich eben vielseitig einsetzen.


Meistens aber zerschnibbel ich sie und bastel auf die Schnelle Minicollagen für Geburtstagskarten. Und hin und wieder entstehen auch kleine Serien, die ich für mich behalte. Heute stell ich euch meine vor ein paar Jahren geklebte Reihe "Im Dutzend billiger" vor.

01 / 12 - Strohfeuer  02 / 12 - Vorsätze  03 / 12 - Sommerfrische  04 / 12 - Sightseeing  05 / 12 - Großstadt  06 / 12 - Disko  07 / 12 - Baumhausmorgen  08 / 12 - Kinderkram  09 / 12 - Heimweg  10 / 12  Moralapostel  11 / 12 - Kleinöde  12 / 12 - Federball

Mittwoch, 7. März 2012

Mittwochs-Rezi: Das Wörterbuch des Viktor Vau von Gerd Ruebenstrunk

4 von 5 Eselsohren

Über dieses Buch bin ich regelrecht gestolpert. Die Broschur mit Prägung im Stile eines Notizbuches zusammen mit dem Titelwort "Wörterbuch" hat mich magisch angezogen. Erwartet habe ich ein Fantasy-Buch, das die Inspiration aus der Liebe zu Wörtern, Sprache und Schreiben zieht - ähnlich wie Tintenherz vielleicht. Bekommen habe ich - zu meiner Begeisterung - einen dystopischen SiFi-Thriller, dessen SiFi-Elemente aus der Linguistik und Hirnforschung kommen und der für mich den Begriff "Macht der Sprache" mit neuer Bedeutung versehen hat.


Ein schönes Detail: Das Wörterbuch, das in der Story wie verrückt gejagt wird, hält der Leser die ganze Zeit selbst in der Hand.

Samstag, 3. März 2012

Bücherzitate (Das erste Meme)

Das erste Meme der Buchliebhaber-Challenge drehte sich um Buchzitate. Die Bücherdiebin fragte zuerst hier "Was ist euer Lieblingszitat?" Bis zum 31. Oktober 2011 hatten die Teilnehmer Zeit, aber da ich mich an den anderen Aufgaben auch versucht habe, beantworte ich nun schließlich auch Nummer eins.

Aufgabe:
Veröffentlicht euer Lieblingszitat (oder eines, das ihr besonders schön findet) in einem Blogbeitrag. Ihr solltet dazuschreiben, aus welchem Buch es stammt, und gerne auch, warum ihr gerade dieses Zitat so mögt.
Und "Inszeniert" euer Lieblingszitat! Macht ein Foto von eurem Lieblingszitat - ihr könnt euer Kreativität freien Lauf lassen! Schreibt das Zitat ab und fotografiert es in einer schönen Kulisse, haltet das entsprechende Buch vor die Kamera und experimentiert drumherum mit Photoshop... oder lichtet ab, was ihr mit dem Zitat assoziiert. Ganz, wie ihr mögt!


Zwei möchte ich euch vorstellen.
Nr. 1 ist ein Zitat über Bücher und hängt als selbst gestaltetes Bild in meinem Bücherzimmer. - Daher darf es hier nicht fehlen ;) Das Bild der Bibliothek hat meine Schwester vor Jahren gemalt und ich liebe es über alles. Daher habe ich es auf einer größeren Leinwand inszeniert. Unter der Acrylmalerei findet sich das Wort "lesen" in so vielen Sprachen, wie ich im Netz Übersetzungen und Zeichensätze finden konnte. Ich habe die Worte auf 3 DinA4-Blättern im Querformat ausgedruckt und nebeneinander geklebt. Darunter folgt dann eines meiner Lieblings-Zitate: "Lesen ist Kino im Kopf" (Michael Ende)


Nr. 2 stammt aus "Alice's Adventures in Wonderland" und begleitet mich schon seit der Schulzeit. Eine kleine Weisheit über das Dilemma der vielen offenen Wege im Leben.