Mittwoch, 24. April 2013

Mittwochs-Rezi: Die Herrin der Worte von Frances Hardinge


2 von 5 Eselsohren
"Ich will kein glückliches Ende. Ich will mehr Geschichten." Ein Buch über die Macht der Sprache? Natürlich hat mich das gereizt. 

Das Straßenmädchen Mosca und ihr Ganter (ja, eine männliche Gans) "Sarazene" gelangen in die große Stadt mit den Zwillingstürmen. Dort herrscht ein wahnsinniger Herzog - aber nur noch auf dem Papier. Stattdessen regieren hier die Gilden mit harter Hand. Schlosser, Schreiber, Wassermänner und eine Armee von Heiligen, die den Alltag der Menschen bestimmen - bis hin zum Namen. 
Kern der Story ist ein mittelalterlicher Religionsstreit. Die eine Partei glaubt an eine höhere Macht mit Alleinherrschungsanspruch, die andere an eine Vielfalt der Heiligen. Der findet allerdings erst kurz vor Schluss, in einem leidigen Abschlussmonolog seine Auflösung.

Dienstag, 23. April 2013

Welttag des Buches 2013

Heute ist es mal wieder so weit: 23. April - Welttag des Buches. ... und des Bieres natürlich. Aber das könnt ihr anderswo nachlesen. Dank der UNESCO wird an diesem Tag das Buch und das Urheberrecht mit besonderer und hoffentlich wohlwollender Aufmerksamkeit überschüttet.

Warum gerade der 23. April? Weil dieser Tag der katholische Georgstag ist. Und weil St. Georg der Schutzpatron der Katalanen ist, schenken diese sich am 23. April Rosen und Bücher. Aha. Aber anstatt euch mit halbmystischen Fakten zu langweilen, die ihr auch selber googlen könnt, schenke ich euch heute zur Feier des Tages einen Film (den ihr natürlich auch selbst googlen könntet, der aber einfach schön ist.)


"The fantastic flying books of Mister Morris Lesmore" wurde 2012 mit dem Oscar prämiert und geisterte derzeit durchs Netz. Doch er ist ein Kunstwerk zum immer wieder ansehen und genießen.

Es gibt die Geschichte als Film, als App und auch als Buch. Alle Infos findet ihr auf der offiziellen Website der Moonboot Studios. Ich wünsche euch viel Freude mit diesen und mit euren Büchern.

Mittwoch, 17. April 2013

Mittwochs-Rezi: Das Marsprojekt von Andreas Eschbach

3 von 5 Eselsohren

Dass Andreas Eschbach Weltraum-Zukunftsromane kann, hat er mit "Quest" hinreichend bewiesen. Deswegen habe ich auch begeistert zugegriffen, als ich zwei Hörbücher der Reihe "Marsprojekt" auf dem Ramschtisch sah. Als dann noch Marie Bierstedt als Sprecherin auf  CD-Rücken genannt wurde, war ich schon an der Kasse.


Die beiden Folgen "Das ferne Leuchten" und "Die blauen Türme" sind die ersten Teile einer fünfteiligen Erzählung. Genau da liegt der Haken der Hörbuch-Reihe: die Umsetzung wurde nach Teil 2 eingestellt. So muss ich die Teile 3-5 wohl in Buchform konsumieren. Schade.

Mir gefallen an Eschbachs SiFi-Geschichten die vielen realistischen und scheinbar banalen Details. Er hat seine Welt total durchdrungen und vermittelt sehr überzeugend: warum was geblieben ist und wie die Neuerungen der Zukunftsvision entstanden. So ist auch das Flair vom "Marsprojekt" alles andere als kühl und abgespaced, nämlich total lebendig und voller glaubhafter Charaktere.

Mittwoch, 10. April 2013

Mittwochs-Rezi: Mieses Karma von David Safier

2 von 5 Eselsohren

Nun hab ich also endlich das Buch gelesen, dessen Titel ich so häufig zitiere, das Buch mit der Comic-Ameise vorne drauf. Den letzten Anstoß dafür gab mir die Lieblingsbücher-Challenge, die noch bis Juni diesen Jahres läuft.

Die Story von "Mieses Karma" ist einfach: die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Kim Lange wird nach ihrem überraschenden Tod als Ameise wiedergeboren - im ehemals eigenen Garten - und versucht fortan zu Mann und Kind zurückzukehren. Es folgen diverse Inkarnationen und ein Happy End.

Ein Buch wie diese Romanzen in deutscher Produktion für die privaten TV-Sender. Lockerluftig geschrieben aber auch mit viel bemühtem Witz, ein wenig Herzerwärmung aber viele altbackene Klischee und an Blauäugikeit kaum zu überbieten.
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Mittwoch, 3. April 2013

Mittwochs-Rezi: Die Malfuria-Trilogie von Christoph Marzi

4 von 5 Eselsohren

Zwölf CDs Jugendfantasy von Andreas Fröhlich gelesen? Das reichte für mich als Kaufkriterium. Dank dieses Türöffners konnte ich nun Christoph Marzi und seine Geschichte um Malfuria entdecken. Die Geschichte um einen Kampf von Licht und Schatten und eine wilde Jagd von Barcelona nach Ibizza, über Madrid und Lissabon bis in die Sahara und über die bekannte Welt hinaus.


Was mir an ihr besonders gefällt: Marzi fährt nicht die einfache Gut/Böse-Schiene. Jede Figur und jede Partei der Geschichte treibt etwas an, jede Handlung wird früher oder später nachvollziehbar und nicht eine einzige Figur ist böse um des Bösen Willens. Das führt zu grandiosen Handlungsumschwüngen und zu wirklich klugen Sätzen.

Es sollte mehr solcher Jugendfantasy geben.