Dienstag, 22. November 2011

Die wunderbare Welt...

Glück ist Ansichtssache, Glück ist eine Einstellung. Esoterisches Blabla? Gedankengut zwielichtiger Motivationsseminare? Ich bin normalerweise die erste, die bei sowas mit den Augen rollt. Aber ein kleines Buch und ein liebenswertes Social-Media-Engagement dahinter haben mich eines Besseren belehrt - oder sollte ich sagen "...haben mich langsam angefüttert und gewisser Maßen zu einem Glücksjunkie gemacht."?
Mein Rat an jeden, der eine Optimismus-Allergie hat: Finger weg von der "Wunderbaren Welt der Lily Lux"!



Ich bin kein bierernster Typ und eins der Lieder, mit denen ich groß wurde, war "Ich wollte nie erwachsen sein..." von Peter Maffays Tabaluga (noch vor dem unsäglichen Kinderserien-Branding!) - Deswegen rannte Lily bei mir schon offene Türen ein. Die Idee der Schöpfer von Lily Lux, Iris Luckhaus und Matthias Klesse, hat mich jedoch dazu gebracht, diese Türen bewusster wahrzunehmen und sie noch mehr zu schätzen.

Lily ist ein sehr kindliches Gemüt. Sie entlockt dem Alltag glitzernde Augengblicke und gibt sich ohne Einschränkung dem Genuss dieser Momente hin. Ich stieg vor gut einem Jahr in Ihre Welt, als ich sie über Follower bei Twitter entdeckte. "Winterglück" hieß da die Aktion, bei der täglich Schönheiten und gute Dinge gepostet wurden, die nur der Winter bringt. Ich ließ mich inspirieren und wollte mich beteiligen - suchte also jeden Tag nach den kleinen, originellen Glücksmomenten des Tages und rückblickend stelle ich fest: Glücklich sein ist erlernbar - man kann es trainieren.

Ich habe den Verdacht, dass sich viele einfach nicht trauen, glücklich zu sein, denn Glück macht verletzlich, wirkt manchmal unseriös. Und dann ist da die Angst, das Hochgefühl wieder zu verlieren, sich eine Blöße gegeben zu haben. Es ist ein bisschen so, wie ich mir das Drachenfliegenlernen vorstelle. Zu Beginn kostet es Überwindung, selbst wenn man nur von minimalen Höhen startet und kurz über den Boden gleitet und wer sich die ganze Zeit sorgt, wie er wohl landen kann und ob wohl alles gut geht, der hat definitiv nur den halben Spaß. Der Schlüssel heißt: Üben!

Es geht darum, den Rausch im Augenblick zuzulassen. Und sich darauf einzulassen, ist leichter, je öfter man Erfolg hatte - eine Aufwärtsspirale? Die Alltagsglück-Inspirationen von Lily Lux helfen beim Üben ungemein. Sie haben mich daran erinnert, banale Glanzmomente des Lebens nicht als unwichtig oder lächerlich abzutun sondern in vollen Zügen zu genießen. Im Sommer gewann ich dann das Notizbuch (das ich gerne und intensiv als Glücksnotizbuch nutze und inzwischen schon mehrfach verschenkt habe). - Lily Lux hat das Glück sicher nicht erfunden. Aber ihr Konzept kann wie die Zauberfeder sein, die Dumbo zum Fliegen bringt.

Wer seine Sorge überwindet, das Glück vielleicht nicht zu finden oder es nicht fixieren zu können, der wird definitiv belohnt. Man muss es halt nur suchen gehen. Und: Nein, es ist nicht zu albern oder banal, dass es eigentlich eine selbst-erfüllende Prophezeiung ist. Sie bringt schließlich ungemein Spaß ins Leben.

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